Wien (OTS) - Die neue Funktionsperiode der Wirtschaftskammer Wien
beginnt. Heute
konstituierte sich das Wirtschaftsparlament der WK Wien in den
historischen Räumlichkeiten der Kammer am Stubenring. Damit war auch
die Wahl des Präsidenten verbunden. Walter Ruck wurde einstimmig als
Präsident für weitere fünf Jahre gewählt. Der Wiener Bauunternehmer
steht damit seit 2014 an der Spitze der Interessenvertretung für
150.000 Wiener Unternehmen.
„Ich bedanke mich sehr herzlich bei allen Fraktionen für den
überwältigenden Vertrauensbeweis und diese wirklich schöne
Bestätigung. Es entspricht dem Geist unseres Hauses, gemeinsam für
die Wirtschaft zu arbeiten. Auch dahingehend möchte ich mich bei
allen Fraktionen bedanken. Dass wir respektvolles Miteinander in den
Vordergrund stellen, hat den Erfolg unserer Interessenvertretung und
schlussendlich auch der Wiener Wirtschaft möglich gemacht. Ich
schätze diese Art der Zusammenarbeit – die so nicht
selbstverständlich ist - sehr“, sagte Präsident Ruck eingangs in
seiner Rede im Wiener Wirtschaftsparlament.
Vor rund einem Jahr hat die WK Wien ihr 175-jähriges Bestehen
gefeiert – und sich dabei auf ihre Grundlagen besonnen. Basis für das
Wirken der Interessenvertretung ist das Recht auf Selbstverwaltung.
Ruck: „Dieses Recht wurde in der bürgerlichen Revolution 1848
erkämpft. Wir sind aufgerufen es mit Leben zu erfüllen und sorgsam
damit umzugehen. Das bedeutet auch Interessenpolitik zu betreiben und
keine Parteipolitik.“
Die Wirtschaftskammer Wien hat im Kern drei Aufgabengebiete:
Bildung, Service und Interessenvertretung. Anhand derer skizzierte
Ruck die Schwerpunkte der Arbeit in der kommenden Funktionsperiode.
Zwei neue Schulen
Die Wirtschaftskammer Wien ist der größte private Bildungsanbieter.
„Das ist eine große Verantwortung, denn beste Bildung und Ausbildung
ist für den Erfolg des Wirtschaftsstandorts Wien wie ein Bissen Brot
notwendig. Wir werden daher unseren Weg in diesem Bereich fortsetzen
und gemeinsam mit der Stadt Wien zwei neue Schulen errichten“, sagte
Ruck. Auf der einen Seite soll eine neue HTL mit Schwerpunkt
Informationstechnologie in Wien etabliert werden. Ruck: „Im Bereich
der MINT-Fächer gibt es in Wien noch Luft nach oben und die Nachfrage
nach IT-Fachkräften steigt laufend.“ Auf der anderen Seite wird die
WK Wien eine neue internationale Schule in Wien etablieren, eine
sogenannte Anerkannte Europäische Schule. „Wien ist eine
internationale Stadt mit jährlich mehr als 200 Ansiedelungen aus dem
Ausland. Sie ist Sitz internationaler Organisationen. Dem wollen wir
damit Rechnung tragen“, so Ruck.
Ehrgeiziges Ziel
Im Bereich Service formulierte Ruck ein „sehr, sehr ehrgeiziges
Ziel“, wie er sagt: „Wir wollen 365 Tage im Jahr, 24 Stunden an
sieben Tagen der Woche alle Serviceangebote der WK Wien in allen
Sprachen, die bei uns gesprochen werden, zur Verfügung stellen. Das
ist kein einfaches Projekt, denn immerhin haben wir 250.000
Servicefälle im Jahr. Aber es ist wichtig, dass wir uns in diesem
Bereich weiterentwickeln.“ Daher beschäftigt sich die WK Wien
intensiv mit Digitalisierungs- und KI-Projekten.
Wirtschaftsmotor Österreichs
Auch in der Interessenvertretung sind die Aufgaben groß und Ruck will
hier breit denken. „Der Wirtschaftsraum Wien ist nicht nur der größte
in Österreich, er ist auch der Motor für Österreich. In Wien samt
Umland wird ein Drittel der Wirtschaftsleistung Österreichs
generiert, innerhalb der Stadtgrenzen ist es ein Viertel. Daher ist
es ganz und gar nicht egal, was in Wien wirtschaftlich passiert“,
sagt Ruck. Zudem habe sich Wien wirtschaftlich in den letzten Jahren
immer etwas besser entwickelt als Gesamtösterreich. Ermöglichen sei
daher die oberste Aufgabe. Zu investieren bedeute, Menschen zu
finden, die in der Stadt Dinge in Bewegung setzen. Ruck: „Wer hätte
vor ein paar Jahren gedacht, dass es möglich ist, im Winter
Schanigärten zu betreiben. Heute steigern sie das Lebensgefühl in der
Stadt und die Einnahmen der Gastronomie.“ Auch das geplante Theater
im Prater sei ein privates Projekt. Es gelte nun, die notwendigen
Schwerpunkte für Investitionen zu identifizieren und gleichzeitig die
Freiheit der Wirtschaft zu erhöhen, so Ruck abschließend:
„Ermöglichen, geschickt investieren, Raum zum Wirtschaften geben –
dann werden wir in eine wirtschaftlich positive Zukunft gehen.“
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