Wien (OTS) - -
1,3 Millionen Fernwärmeanschlüsse, Biomasseanteil bereits 55 %
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Anteile von Heizöl und Erdgas auf jeweils 16 % gesunken
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Noch 844.000 Gasheizungen und 443.000 Ölheizungen im Bestand
Holz hat seinen Vorsprung gegenüber Heizöl und Erdgas als
wichtigster Energieträger zum Beheizen von Wohnräumen in Österreich
weiter vergrößert, ist der neuesten Veröffentlichung der Statistik
Austria zum Energieeinsatz der Haushalte zu entnehmen. Etwa 34 % des
Raumwärmebedarfs der Haushalte wurde 2023/24 mit Einzelfeuerungen für
Scheitholz, Hackschnitzel, Pellets oder Holzbriketts gedeckt. Addiert
man die aus Biomasseheizwerken und Holzkraftwerken bezogene
Fernwärme, übersteigt der Anteil 43 %, dies ist der höchste Wert seit
Beginn der Erhebung 2003/04. Vor 20 Jahren leistete Holzenergie erst
einen Beitrag von 31 % zum Raumwärmeeinsatz. Während die Nutzung
biogener Brennstoffe in der Raumwärmeversorgung seit 2003/04 um 40 %
gestiegen ist, ging der Verbrauch von Heizöl gleichzeitig um 38 %
zurück, jener von Erdgas sank sogar um 41 %. Aktuell liegen die
Anteile von Heizöl und Erdgas am Raumwärmeverbrauch der Haushalte
fast gleichauf bei je 16 %.
Zwtl.: Starke Anstiege bei Fernwärme, Wärmepumpen und Stromheizungen
Ähnlich wie die Fernwärme hat sich auch die Raumwärmeerzeugung
aus Stromheizungen gegenüber 2003/04 fast verdoppelt und erreicht
einen Anteil von 8,7 %. Dieser Beitrag ist sogar höher als jener von
Wärmepumpen (6,6 %), die bereits bei rund 590.000 Haushalten im
Einsatz sind. Obwohl dies keine sehr große Abweichung zur Anzahl der
verwendeten Holzzentralheizungen ist (670.000 Haushalte), erzeugen
letztere zusammen mehr als vier Mal so viel Wärme wie die
Wärmepumpen. Dies liegt am großen Unterschied der pro Haushalt
bezogenen Wärmemenge. Bei den oft im Neubau verwendeten Wärmepumpen
verbraucht ein Haushalt im Schnitt 7.125 kWh. Dagegen benötigen
Haushalte mit Scheitholzheizung durchschnittlich 13.642 kWh und mit
Hackschnitzeln beheizte Haushalte (oft größere Objekte) sogar 33.122
kWh. Trotz zunehmend wärmerer Winter ist der gesamte
Raumwärmeverbrauch der Haushalte in den letzten 20 Jahren leicht
gestiegen. Einerseits wächst die Bevölkerungszahl in Österreich (+18
% seit 1990). Weitaus stärker hat jedoch die Anzahl der
Hauptwohnsitze zugenommen (+39 %) und die zu beheizende
Wohnnutzfläche aller Hauptwohnsitze sogar um 56 %.
Zwtl.: Nach wie vor 1,3 Millionen fossile Öl- und Gasheizungen als
Hauptheizsystem
Fossile Heizsysteme sind in Österreich trotz der Rückgänge beim
Brennstoffeinsatz weiterhin stark vertreten: So dienen noch 844.000
Gasheizungen und 443.000 Ölheizungen bei den Haushalten als
Hauptheizsystem. Zudem sind von der Erhebung der Statistik Austria
die Heizsysteme bei den rund 900.000 Nebenwohnsitzen in Österreich
nicht erfasst. Während sich die Anzahl der Ölkessel im Vergleich zum
Stand vor 20 Jahren (911.000 Kessel) etwa halbiert hat und jährlich
nur noch etwa 1.000 Ölkessel installiert werden, ist bei Gasheizungen
lediglich ein Rückgang um gerade mal rund 28.000 Geräte bzw. um 3 %
zu verzeichnen. In den letzten drei Jahren wurden darüber hinaus etwa
81.000 neue Gasheizungen in Österreich eingebaut. In Tirol hat sich
die Anzahl der Gasheizungen seit 2003/04 sogar verdoppelt.
Zwtl.: Schwerpunkt bei Gasheizungen im Osten, bei Ölkesseln im Westen
Die meisten Gasheizungen gibt es in Wien, wo sie bei 416.000
Haushalten (43 % der Haushalte) als Hauptheizsystem im Einsatz sind.
Dazu kommt, dass auch die Wärmeproduktion für die 454.000 Wiener
Haushalte mit Fernwärmeanschluss zu 59 % mit Erdgas erfolgt. Auch im
Burgenland und Niederösterreich sind Erdgaskessel aufgrund des
dichten Gasnetzes mit einem Anteil von je 23 % ein häufig verwendetes
Heizsystem. Neben Wien verfügen Niederösterreich (178.000 Stück) und
Oberösterreich (93.000) über die höchste Anzahl an Gasheizungen unter
den Bundesländern. Die meisten Ölheizungen werden noch in Tirol (
89.000), in der Steiermark (87.000) und in Oberösterreich (64.000)
betrieben. Anteilig sind Ölkessel in Tirol (26 % der Haushalte),
Vorarlberg (18 %) und Kärnten (17 %) am weitesten verbreitet.
Zwtl.: Holzwärme in Kärnten, der Steiermark und Salzburg besonders
beliebt
Holz liefert in Kärnten inklusive biogener Fernwärme 57 % der
Raumwärme. In der Steiermark (51 %), in Salzburg (49 %) und im
Burgenland (48 %) wird je etwa die Hälfte der Gebäudefläche mit
Holzbrennstoffen beheizt. In Kärnten und im Burgenland stellen
Holzeinzelfeuerungen alleine (ohne Fernwärme) je 43 % der Raumwärme
bereit. Unter dem Bundesschnitt von 43 % liegt der Holzwärmeanteil
nur in Oberösterreich (42 %), Vorarlberg (34 %) und Wien (13 %).
Zwtl.: Immer mehr biogene Nah- und Fernwärme
Dominierten vor 20 Jahren noch Ölkessel (27 %) und Gasheizungen (
26 %) als meist verwendete Heizsysteme in Österreich, haben
mittlerweile Fernwärmeanschlüsse die Führung übernommen und werden
bei fast einem Drittel (ca. 1,33 Mio.) der Haushalte eingesetzt. In
Wien sind bereits 47 % und in der Steiermark 36 % der Haushalte ans
Fernwärmenetz angeschlossen. In Kärnten, Salzburg und Oberösterreich
besitzen jeweils etwa 34 % der Haushalte einen Fernwärmeanschluss. In
den vergangenen 20 Jahren hat sich die Anzahl von Fernwärmenutzern in
Österreich mehr als verdoppelt. Dabei basiert die in Österreich
erzeugte Fernwärme zu 55 % auf Biomasse. Dafür sorgt ein Netz aus
etwa 2.700 Biomasseheizwerken und Holzkraftwerken. In den meisten
Bundesländern, wie dem Burgenland (100 %), Vorarlberg (93 %), Tirol (
90 %), Kärnten (89 %), Salzburg (76 %) und Niederösterreich (71 %)
wird die Fernwärme sogar zu weit über zwei Dritteln aus Biomasse
produziert. Eine Ausnahme stellt Wien mit einem biogenen
Fernwärmeanteil von 17 % dar.
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