Graz (OTS) - Das Framework Partnership Agreement für Europas erste
Ionenfallen-
Chip-Pilotlinie unter dem EU Chips Act wurde vom Chips Joint
Undertaking (Chips JU) positiv bewertet. Dies stellt einen
bedeutenden Meilenstein für den Fortschritt in der Fertigung von
Quantentechnologien dar und stärkt Europas technologische
Souveränität.
Die Initiative CHAMP-ION ( Championing a European advanced
manufacturing pilot line of ion-traps / Förderung einer
fortschrittlichen, europäischen Pilotlinie für die Herstellung von
Ionenfallen) bietet einen strategischen Rahmen für sieben Jahre, um
ein nachhaltiges und skalierbares Pilotliniennetzwerk in der EU
aufzubauen. Das Netzwerk soll Innovationen im Bereich von Ionenfallen
-Chips vorantreiben und das europäische Ökosystem stärken, um eine
qualitativ hochwertige, industrielle Massenproduktion zu ermöglichen.
Zwtl.: Umfassendes Konzept für die Herstellung und Anwendung von
Quantentechnologie
Die Zusammenarbeit ermöglicht die Erarbeitung eines umfassenden
Konzepts für die Weiterentwicklung der gesamten Wertschöpfungskette
hin zu einer hochwertigen Fertigung – vom Design über das Chip-
Packaging bis hin zur Bereitstellung von Fertigungsdienstleistungen
für Industriepartner. Ziel ist es, voll-integrierte, validierte und
skalierbare Ionenfallen mit integrierter Elektronik und photonischen
Strukturen auf einem Chip zu realisieren.
Mehrere konkrete und realistische Anwendungsfälle aus den
verschiedenen Bereichen der Quantentechnologien werden damit
gefördert: Quantencomputer, Quantensensorik und Quantenkommunikation.
Außerdem wird die Zusammenarbeit wichtige Dienstleistungen innerhalb
des Ökosystems ermöglichen, mit denen das Bewusstsein und die
Fähigkeiten innerhalb der Industrie gestärkt werden können.
„ Schlüsseltechnologien wie etwa Quantenwissenschaft spielen für
den Innovationsstandort Österreich eine bedeutende Rolle. Schon jetzt
hat unser Land hier eine weltweit führende Rolle, die wir mit
gezielten Investitionen weiter ausbauen wollen. Die Teilnahme von
fünf österreichischen Organisationen an der europäischen Initiative
CHAMP-ION, unter der Leitung von Silicon Austria Labs, ist ein
weiterer wichtiger Meilenstein zur Absicherung Österreichs in der
internationalen Quantenforschung und der Entwicklung praktischer und
marktreifer Anwendungsmöglichkeiten. Davon profitiert auch die
österreichische Wirtschaft, denn ein wettbewerbsfähiger
Industriestandort ist untrennbar mit einem starken
Innovationsstandort verbunden “, betont Innovationsminister Peter
Hanke .
„ Die CHAMP-ION-Initiative stärkt Europas Führungsrolle in den
weltweiten Quantentechnologien und unterstreicht unsere
herausragenden wissenschaftlichen und technologischen Fähigkeiten. Es
ist inspirierend zu sehen, wie durch europäische Innovationen eine
solch hochwirksame Initiative vorangetrieben wird. Diese
Zusammenarbeit wird wesentlich zu Europas technologischer
Souveränität und wirtschaftlicher Widerstandsfähigkeit beitragen und
gleichzeitig ein starkes, grenzüberschreitendes Ökosystem fördern,
das zukünftige Fortschritte in der Quantentechnologie unterstützt “,
so Christina Hirschl , Geschäftsführerin von SAL.
„Mit dieser Pilotlinie wird die europäische Expertise im Bereich
von Ionenfallen für die skalierbare Quantenchipproduktion gebündelt“,
ergänzt Mohssen Moridi , Senior Director bei SAL. „Als Main Hosting
Site sind wir besonders stolz, Prozesse zu entwickeln, die den
industriellen Standards entsprechen. Diese Initiative verkörpert die
Ambitionen Europas, eine verlässliche Lieferkette für
Quantentechnologien aufzubauen.“
Die Initiative CHAMP-ION wird die Unabhängigkeit von
internationalen Lieferketten durch die gemeinsamen Mittel der EU-
Länder und der Europäischen Union stärken. Die Kooperation ist für
alle Hochtechnologiestandorte von entscheidender Bedeutung, vor allem
auf dem vielversprechenden Gebiet des Quantencomputings mit
Ionenfallen.
Zusammenarbeit in ganz Europa
CHAMP-ION bringt 21 herausragende Partner aus sechs europäischen
Ländern zusammen. Das Konsortium besteht aus:
-
Forschungs- und Technologieorganisationen: Silicon Austria Labs (
SAL), Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB), Institute of
Scientific Instruments of the ASCR ISI, Technical Research Centre of
Finland (VTT), International Iberian Nanotechnology Laboratory (INL)
und das National Metrology Institute of Italy (INRIM)
-
Universitäten: Universität Innsbruck, Gottfried Wilhelm Leibnitz
Universität Hannover, Universität Siegen, Johannes Gutenberg
Universität Mainz, Universität Padua und die Palacky Universität
Olomouc
-
KMUs: Alpine Quantum Technologies GmbH, neQxt GmbH, eleQtron
GmbH, QUDORA technologies GmbH, Parity Quantum Computing GmbH und
AMIRES Business Innovation Management Institute, z.ú.
-
Großunternehmen: Infineon Technologies Austria AG, Infineon
Technologies Dresden GmbH & Co. KG, Infineon Technologies AG
Das Framework Partnership Agreement markiert den entscheidenden
Schritt, Europas Fähigkeiten im Bereich der Quantentechnologien
voranzutreiben und eine robuste, souveräne technologische Zukunft für
Europa zu sichern.
ÜBER SILICON AUSTRIA LABS (SAL)
Silicon Austria Labs (SAL) ist ein europäisches
Spitzenforschungszentrum für elektronik- und softwarebasierte Systeme
(ESBS). An den Standorten Graz, Villach und Linz wird mittels
kooperativer Forschung an zukunftsweisenden Lösungen für
Umweltschutz, Gesundheit, Energie, Mobilität und Sicherheit
gearbeitet. Eigentümerinnen sind die Republik (50,1%), die Länder
Steiermark und Kärnten (je 10%), das Land Oberösterreich (4,95%) und
der Fachverband für Elektro- und Elektronikindustrie (24,95%).
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