Wien (OTS) - „Die Kreislaufwirtschaft ist ein entscheidendes Thema
für den
Wirtschaftsstandort Wien“, betont Helmut Ogulin, Obmann der
Fachgruppe Entsorgungs- und Ressourcenmanagement. Ihre Förderung ist
dem im März wiedergewählten Obmann ein besonderes Anliegen, denn die
Wiedergewinnung von Sekundärrohstoffen reduziert Abfälle und schützt
die Umwelt.
„Damit können wir einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung,
aber auch zur Stärkung der heimischen Resilienz und zur verstärkten
Unabhängigkeit von wichtigen Primär- und Sekundärrohstoffen
bewirken“, sagt Ogulin, der in Wien 1.771 Entsorgungsbetriebe
vertritt. Eine verstärkte Verpflichtung, Sekundärrohstoffe zu nutzen,
so sie den Qualitätsansprüchen genügen, wäre für Ogulin
überlegenswert. Ein Beispiel, welche Wege eingeschlagen werden
sollten, ist die seit 1. Jänner 2025 geltende Recyclinggips-
Verordnung.
Kunststoff- und Batterierecycling forcieren
„Aktuell werden die Kunststoffrecyclingquoten noch nicht erreicht, da
viele Kunststoffe nicht in Europa produziert werden und daher die
sortenreine Wiederverwertung schwierig ist“, bedauert Ogulin. Ein
erster guter Schritt ist das Einweg-Pfand. In anderen Bereichen – wie
etwa dem Batterierecycling – ist man in Wien auf einem guten Weg;
auch durch die gezielten Maßnahmen zur Sensibilisierung, etwa in
Schulprojekten wie z.B. „Her mit leer“.
Innovative Methoden werden zum künftigen Recycling von E-Auto-
Batterien wichtige Dienste leisten; auch im Hinblick auf den Ersatz
von derzeit nötigen Stoffen wie seltenen Erden. Wien ist hier ein
echter Forschungshotspot. Neben neuen Forschungsansätzen bleibt das
laufende Erhöhen des Recyclings und die zirkuläre Wirtschaft sehr
wichtig. „Dieser Wandel in der Batterietechnologie, kombiniert mit
fortschrittlichen Recyclingverfahren, verspricht eine
umweltverträglichere und ressourcen-effizientere Zukunft“, ist Ogulin
überzeugt.
Entbürokratisierung soll Unternehmen stärken
Das wohl größte Anliegen bleibt die Entbürokratisierung auf allen
Ebenen. Handlungsbedarf gibt es bei den Anforderungen für diverse
Genehmigungen oder die vielen detaillierten Aufzeichnungs-, Melde-
und Berichtspflichten.
Ein deutliches Beispiel für überbordende Bürokratie sind die
zwingenden Bahntransporte: „Dieser Zwang bewirkte keine nennenswerte
Anzahl zusätzlicher Bahntransporte, sondern beeinträchtigt das
Recycling in Österreich insgesamt, weil wichtige Sekundärrohstoffe
jetzt ins Ausland verbracht werden“, stellt Ogulin fest.
Positiv bewertet Ogulin die Initiativen der Regierung zur
Einhaltung von Produkt- und Abfallvorschriften für alle
Marktteilnehmer, um hier weitere Ungleichheiten zwischen
internationalen und nationalen Unternehmen zu beseitigen. Mit der
Beschleunigung von Genehmigungsverfahren sollen weitere wichtige
Schritte zur Entlastung der Unternehmen erreicht werden.
Ein wichtiges Zeichen war die Omnibus-Initiative der EU, die dazu
beitragen soll, die vielen Vorschriften der letzten Jahre einfacher
umsetzbar zu machen. „Die Wiener Unternehmen sind auf einem guten
Weg“, betont Ogulin abschließend: „Es ist daher nicht nötig, durch
ein selbst verursachtes Gold Plating immer mehr Hürden aufzubauen.“
Fachgruppe Entsorgungs- und Ressourcenmanagement
In Wien gibt es aktuell 1.771 aktive Betriebe in dieser Fachgruppe.
Der Großteil sind Entrümpler (820 Betriebe), gefolgt von den Kehr-,
Wasch- und Räumdiensten sowie Winterdiensten (727 Betriebe). Darüber
hinaus gibt es 94 Abfallsammler und -behandler. Zu den „Entsorgern“
zählen auch Kanalräumer und Betriebe, die Abscheide- und Kläranlagen
warten (64 Betriebe); aber auch neun Tankreiniger und sechs Betriebe,
die Mobil-WC-Anlagen bereitstellen, warten und entsorgen sowie drei
Deponiebetreiber.
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