Wien (OTS) - Was wissen Konsument:innen über die gemeinsame
Agrarpolitik der EU
und wofür sollen die Agrarsubventionen aus Sicht der Konsument:innen
vorrangig eingesetzt werden? Diesen Fragen ging die europäische
Verbraucherorganisation BEUC (Bureau Européen des Unions de
Consommateurs) nach, deren Mitglieder der Verein für
Konsumenteninformation (VKI) und die Arbeiterkammer (AK) sind. Anfang
des Jahres wurden rund 8.000 Konsument:innen aus acht europäischen
Ländern – darunter 1.000 aus Österreich – unter Beteiligung von AK
und VKI befragt. Als am wichtigsten wurden dabei die Gewährleistung
der Ernährungssicherheit und leistbare Preise, aber auch die
Verringerung von Pestiziden und Antibiotika sowie die Förderung von
Tierwohl erachtet. Eine Mehrheit der Befragten gab zudem an, dass
Agrar-Förderungen der EU – ausschließlich – für die Produktion von
gesunden und nachhaltigen Lebensmitteln vergeben werden sollten.
Ernährungssicherheit und Leistbarkeit von Lebensmitteln
Die Erhebung der BEUC fand online vom 21. Jänner bis zum 10.
Februar 2025 in acht europäischen Ländern (Deutschland, Frankreich,
Italien, Polen, Portugal, Slowenien, Spanien und Österreich) statt.
Befragt wurden rund 8.000 Verbraucher:innen im Alter von 18 bis 74
Jahren, davon 1.000 in Österreich.
Wichtigstes Anliegen der Befragten ist, dass mit der EU-
Agrarpolitik und deren Förderungen die Ernährungssicherheit
gewährleistet wird (gesamt: 85 Prozent/Österreich: 84 Prozent). An
zweiter Stelle der Umfrage liegt die Leistbarkeit von Lebensmitteln (
gesamt: 82 Prozent/Österreich: 73 Prozent). Jede:r Sechste in
Österreich ist allerdings der Ansicht, dass dieses Ziel nicht
erreicht wurde (gesamt: 29 Prozent/Österreich: 16 Prozent). Rund ein
Drittel der Befragten gab zudem an, beim Lebensmittelkauf finanzielle
Schwierigkeiten zu haben (gesamt: 34 Prozent/Österreich: 32 Prozent).
Förderung von Tierwohl – Weniger Antibiotika und Pestizide
Eine große Mehrheit der Befragten spricht sich dafür aus, dass EU
-Subventionen an die Verbesserung von Tierwohl gekoppelt sein sollten
(gesamt: 81 Prozent/Österreich: 81 Prozent). Die Befragten in
Österreich wären zudem bereit, mehr für tierwohlgerechte Lebensmittel
auszugeben. Damit liegt Österreich deutlich über dem Länderschnitt (
gesamt: 76 Prozent/Österreich: 84 Prozent).
Rund drei Viertel der österreichischen Befragten ist es außerdem
wichtig, dass mithilfe der EU-Förderungen der Einsatz von Pestiziden
und Antibiotika reduziert wird (gesamt: 81 Prozent/Österreich: 74
Prozent).
Gesunde und nachhaltige Lebensmittel fördern
72 Prozent der Befragten gesamt sowie 67 Prozent der Befragten in
Österreich sind der Ansicht, dass Agrarsubventionen der EU dazu
genutzt werden sollten, um Nachhaltigkeit zu fördern bzw.
Biodiversität zu bewahren. Eine Mehrheit ist darüber hinaus der
Ansicht, dass EU-Förderungen – ausschließlich – für die Produktion
von gesunden und nachhaltigen Lebensmitteln vergeben werden sollten (
gesamt: 60 Prozent/Österreich: 66 Prozent).
Kaum Wissen über die GAP
Der Wissenstand der Österreicher:innen über die Gemeinsame
Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union fällt im Ländervergleich am
schlechtesten aus: 37 Prozent (gesamt: 23 Prozent) haben noch nie
davon gehört. Nur 4 Prozent der Befragten in Österreich sind hingegen
der Ansicht, mit den Details der GAP vertraut zu sein. Dieser Wert
liegt im Länderschnitt bei 11 Prozent.
Durch Direktzahlungen, Marktmaßnahmen und Programme zur
Entwicklung des ländlichen Raums soll die 1962 eingeführte GAP als
zentrales Instrument zur Stabilität landwirtschaftlicher Betriebe und
zur Stärkung ländlicher Regionen beitragen. Sie wird aus den Mitteln
des EU-Haushalts auf europäischer Ebene finanziert und verwaltet. Die
aktuelle Rahmenvereinbarung läuft noch bis 2027.
SERVICE: Weitere Informationen zu diesem Thema gibt es online auf
www.vki.at/BEUC-GAP-2025 .
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