Baden (OTS) - Wird 2025 endlich mal wieder alles gut und wir feiern
mit Champagner,
oder müssen wir unsere Sorgen über Rezession und geopolitische
Entwicklungen mit Vodka betäuben? Die Antwort liefert der Champagner-
Index von Marketagent in Kooperation mit dem PRVA – der dieses Jahr
bereits in die dritte Auflage geht. Neben einer Einschätzung der
wirtschaftlichen Entwicklung durch Business-Insider*innen liefert der
Konjunkturbarometer der etwas anderen Art auch einen repräsentativen
Lagebericht aus der Gesamtbevölkerung. Das Fazit: Statt
Champagnerlaune herrscht hierzulande eher Katerstimmung. Die
Aussichten haben sich im Vergleich zum Vorjahr noch einmal
eingetrübt. Anstelle von Champagner schenkt sich Österreich lieber
stilles Wasser ein.
Mit ein wenig Augenzwinkern hat Marketagent in Kooperation mit
dem Public Relations Verband Austria (PRVA) seine B2B-Community
gebeten, einen Blick auf die Konjunktur im Jahr 2025 zu werfen: Wie
wird sich die wirtschaftliche Lage in Österreich allgemein entwickeln
und welche Performance erwarten sie für das eigene Unternehmen? Um
einen Rundumblick gewährleisten zu können, wird die
Konjunktureinschätzung aus B2B-Sicht um ein Stimmungsbild unter 1.020
Konsumentinnen und Konsumenten ergänzt. Erstmals erweitert sich der
Blick auch über die Landesgrenzen hinaus: Ein Benchmark zeigt, wie es
um die Stimmung bei unseren Schweizer Nachbar*innen steht.
Zwtl.: Katerstimmung statt Champagnerlaune
Österreich blickt auf einige wirtschaftlich herausfordernde Jahre
zurück. Der Zweckoptimismus, der lange in den heimischen Unternehmen
vorherrschte, hat sich mittlerweile abgenutzt. Das sprichwörtliche
Glas ist nicht einmal mehr halb voll. „ Wir haben unsere B2B-
Community gebeten, die aktuelle Wirtschaftslage als Füllstand in
einem Champagner-Glas wiederzugeben. Aktuell wird die Füllhöhe von
den Unternehmensinsider*innen im Durchschnitt nur noch mit 41,5%
bemessen. Der Vergleich mit den Vorjahren macht deutlich, dass sich
die Aussichten immer weiter eintrüben. 2023 war das Glas mit 53,4%
noch gut halb voll “, erklärt Thomas Schwabl, Geschäftsführer von
Marketagent.
In der heimischen Gesamtbevölkerung herrscht ebenfalls
Pessimismus. Die 1.020 Befragten der Konsument*innen-Studie würden
der aktuellen Wirtschaftslage im Schnitt sogar nur 40,8% einschenken.
Unsere Schweizer Nachbar*innen präsentieren sich hier deutlich
zuversichtlicher. Die eidgenössischen Business-Insider*innen sehen
durchschnittlich sogar 68,3% Füllung im metaphorischen Champagner-
Glas und auch für die Schweizer Bevölkerung ist das Glas mehr als
halbvoll (56,5%).
Wenn es ans Anstoßen auf die Entwicklung in den kommenden Monaten
geht, hat es sich für viele Österreicher*innen ausgeprickelt. Sowohl
die B2B-Community (36%) als auch Herr und Frau Österreicher sehen
2025 eher im Zeichen des stillen Wassers (34%). Rund ein Viertel der
heimischen Business-Insider*innen geht sogar davon aus, dass sie am
Ende des Jahres zum Vodka-des-Vergessens greifen müssen (24%). In der
Schweizer B2B-Community erwartet hingegen die Mehrheit, dass der
wirtschaftliche Gesamttrend mit Sekt oder Wein begossen werden kann (
54%).
Zwtl.: Trotz trüber Aussichten: Unternehmen setzen auf Eigenleistung
Auch wenn die Aussichten auf die wirtschaftliche
Gesamtentwicklung wenig rosig erscheinen, der Glaube an das eigene
Unternehmen ist weiterhin gegeben. Wäre das Unternehmen ein Tinder-
Vorschlag, würden 88% nach rechts swipen – also Kontakt aufnehmen
wollen. Mehr als drei Viertel würden ihr privates Geld investieren
und Firmen-Aktien kaufen (78%). 3 von 10 heimischen Business-Insider*
innen glauben sogar, dass die Performance ihres Unternehmens in den
kommenden Monaten Oscar-verdächtig sein wird (32%).
Beim Vergleich mit der Konkurrenz herrscht ebenfalls
Selbstbewusstsein. Entspräche das eigene Marktumfeld einem Konzert,
würde sich die Mehrheit der B2B-Community durchaus prominent
positionieren. Rund ein Drittel sieht das eigene Unternehmen in
dieser Analogie in der VIP-Loge (34%), ein weiteres Viertel zumindest
in der ersten Reihe vor der Bühne (27%). Als die tonangebende Band
auf der Bühne nehmen sich hingegen lediglich 17% wahr.
Zwtl.: Sorge statt Zufriedenheit: Krisen drücken die Stimmung in
Österreich
Bei den heimischen Verbraucherinnen und Verbraucher drücken
weiterhin die steigenden Lebenshaltungskosten die Stimmung (71%) –
wenn auch nicht mehr ganz so drastisch wie in den Vorjahren. Dennoch
stecken die Nachwehen von Energiekrise und Inflation den heimischen
Konsument*innen noch in den Knochen. Lediglich gut 2 von 5 bezeichnen
ihre aktuelle finanzielle Situation als sehr oder eher gut (43%), für
rund ein Drittel (37%) ist sie zumindest befriedigend. Immer mehr
Österreicherinnen und Österreicher machen sich auch Sorgen um die
Jobsicherheit. Aktuell denkt nur noch ein knappes Drittel, dass die
Arbeitsplätze hierzulande sehr oder eher sicher sind (32%). Zum
Vergleich: 2023 war noch rund die Hälfte dieser Ansicht (51%).
Der Lebenszufriedenheitsindex zeigt weiterhin keine Erholung:
Aktuell geben nur zwei Drittel (67%) der Österreicher*innen an, mit
ihrem Leben sehr oder eher zufrieden zu sein. Damit setzt sich der
Abwärtstrend fort. Anfang 2023 äußerten sich noch 7 von 10 Personen
positiv zur eigenen Lebenszufriedenheit, im Jänner 2022 waren es
sogar 76%. Im 10-Jahres-Vergleich zeigt sich ein noch deutlicherer
Rückgang – damals lag der Wert bei 84%.
Zwtl.: Zwischen Hoffen und Sparen: Österreich schraubt die Konsumlust
zurück
Was ihre persönliche finanzielle Lage betrifft, erhoffen sich die
Konsumentinnen und Konsumenten 2025 mehr Stabilität. Gut die Hälfte (
52%) rechnet damit, dass ihre Finanzsituation im laufenden Jahr
einigermaßen unverändert bleiben wird. Ein Fünftel (22%) geht davon
aus, dass sich ihre wirtschaftliche Lage 2025 zum Besseren wenden
wird, jede*r Vierte erwartet eine Verschlechterung.
Große Sprünge in Sachen Konsum wird die Mehrheit weiterhin nicht
wagen. Nur gut jede*r Fünfte (22%) ist der Ansicht, dass aktuell ein
guter Zeitpunkt für größere Anschaffungen ist. Auch Kredite haben bei
den Österreicherinnen und Österreichern gerade kein gutes Standing.
58% gehen sogar so weit zu sagen, dass aktuell ein schlechter
Zeitpunkt ist, um Schulden bei der Bank aufzunehmen. Im Vergleich zu
2023 ist es für die Bevölkerung dagegen aktuell deutlich attraktiver,
ihr Geld zu sparen (44% | 2023: 35%).
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