Wien (OTS) - „Wien ist immer ganz besonders stolz, seit vielen Jahren
auf den Top-
Plätzen in diversen Rankings zur Lebensqualität zu landen. Damit das
so bleibt, werden wir aber unsere Hausaufgaben erledigen müssen“, so
der Präsident der Industriellenvereinigung (IV) Wien, Christian C.
Pochtler, der allen wahlwerbenden Parteien zu ihren Ergebnissen
gratulierte. „Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit
Bürgermeister Ludwig zum Wohle des Industrie- und
Produktionsstandortes Wien“, so Pochtler. Jetzt müsse man aber rasch
wieder vom Wahlkampf zum konkreten Regieren kommen, so der Präsident.
Aus Sicht von Industrie und Wirtschaft sei in Wien in den
vergangenen Jahren einerseits vieles gut gelungen: „Wien hat einen
ausgezeichneten wirtschaftlichen Mix aus produzierender Industrie,
innovativen Startups und einer exzellenten Forschungscommunity. Wien
als Wirtschaftsstandort funktioniert, was auch die zahlreichen
Ansiedelungen belegen. Die gesunkene Wettbewerbsfähigkeit von
Österreich insgesamt ist freilich ein anderes Thema“, so Pochtler,
der jedoch hinzufügte: „Auch Wien muss konsequent am Ball bleiben und
den Industrie- und Technologiestandort weiterentwickeln: Noch mehr
Fokus auf bestehende Stärkefelder, noch mehr nachhaltige
Investitionen in die Zukunft, vor allem im Bereich Forschung und
Innovation!“, so der Präsident, der auch anmerkte: „Herausforderungen
gibt es in Wien andererseits durch falsche Impulse im Bereich
Migration und Integration. Wie wir aus internen Umfragen unter
unseren Mitgliedern wissen, bereiten auch den Unternehmerinnen und
Unternehmern Wiens die Zustände an Schulen und Kindergärten zunehmend
Sorgen!“
Mangelnde Deutschkenntnisse bei einer großen Zahl der
Schülerinnen und Schüler würden hierbei ebenso oft genannt wie auch
die Sorge vor einer „Ghettoisierung“ mancher Stadtteile. „Die
Zuwanderung nach Wien war in den vergangenen Jahren zu viel, zu
schnell, zu unkontrolliert – es muss daher einmal dringend gelingen,
nach Wien zugewanderte bzw. geflüchtete Menschen besser in die
Gesellschaft und den Arbeitsmarkt zu integrieren“, forderte der
Präsident.
Zudem sei es „dringend geboten“, ein Wiener Spezifikum zu
korrigieren: „Wien muss die Sozialleistungen reformieren, auch viele
Experten kritisieren zu Recht, dass die höheren Leistungen in Wien,
im Vergleich zu anderen Bundesländern, als ‚Pull-Faktoren‘ wirken.
Eine Absenkung dieser Leistungen auf ein vergleichbares Niveau ist
eine Frage der Vernunft“, so Pochtler. Man müsse bessere Anreize
schaffen, dass Menschen in den Arbeitsmarkt integriert werden können.
„Wenn ich aber von Sozialleistungen und vielleicht ein bisschen
Schwarzarbeit leben kann, warum sollte ich dann ein reguläres
Arbeitsverhältnis anstreben?“ In Summe seien zu viele Menschen nach
Wien gekommen, „die zu wenig bis gar nichts zum Allgemeinwohl
beitragen. Wir werden, und zwar insgesamt als Land, weiter
Zuwanderung brauchen – nur, wir brauchen qualifizierte Zuwanderung!“,
wie Pochtler betonte.
In diesem Zusammenhang unterstrich Präsident Pochtler einmal
mehr, dass sich Wien auch unbedingt darum bemühen sollte,
Wissenschaftler aus den USA für den Standort zu gewinnen. „Die
aktuelle US-Administration macht es Forschern derzeit nicht einfach –
gerade die Stadt mit der größten Lebensqualität sollte hier gute
Karten haben, Spitzenforscherinnen und Spitzenforscher anzuziehen.“
Last but not least sei auch Wien als Stadt gefordert, in der
nahen Zukunft vermehrt auf das Thema Nachhaltigkeit bei den eigenen
Finanzen zu achten, so der Präsident abschließend: „Wir sehen im
Bund, wie schwierig die Situation werden kann, wenn Ausgaben und
Einnahmen zu weit auseinanderklaffen. Einer solchen Entwicklung muss
frühzeitig Einhalt geboten werden – auch hier hat die Stadt einiges
an Hausaufgaben zu erledigen“, so Pochtler, der ergänzte: „Denn wir
wollen alle, dass Wien eine wirtschaftlich erfolgreiche Stadt mit
höchster Lebensqualität bleibt – auch für die nächsten Generationen!“
Mehr aktuelle OTS-Meldungen HIER
Wiener Börse Party #879: ATX rauf und wie toll ist das mit Porr heute? Charttechnik 7/20 und Flughafen Wien beim Öst. Aktientag
Die Wiener Börse Party ist ein Podcastprojekt für Audio-CD.at von Christian Drastil Comm.. Unter dem Motto „Market & Me“ berichtet Christian Drastil über das Tagesgeschehen an der Wiener Börse. Inh...