Wien (OTS) - Die Oesterreichische Entwicklungsbank AG (OeEB) schließt
das
Geschäftsjahr 2024 mit einem sehr zufriedenstellenden Ergebnis und
zahlreichen Teilerfolgen bei der Erreichung ihrer strategischen
Ziele. Die Spezialbank stellte im Auftrag des Bundesministeriums für
Finanzen (BMF) Kredite und Beteiligungen in Höhe von rund 305 Mio.
Euro für ausgewählte, privatwirtschaftliche Projekte in Entwicklungs-
und Schwellenländern bereit, die einen wichtigen Beitrag zur
entwicklungspolitischen und wirtschaftlichen Stärkung des
Privatsektors leisten. Entsprechend ihrer Strategie ist es der OeEB
2024 erneut gelungen, bedeutende Projekte in ihren strategischen
Bereichen Green Finance, Gendergerechtigkeit, private Infrastruktur
und Industrie, sowie Stärkung von Kleinst-, Klein- und
Mittelbetrieben erfolgreich umzusetzen und weiteres Kapital von
privaten Investoren zu mobilisieren. Das Gesamtportfolio belief sich
per Jahresende auf 1,74 Mrd. Euro. Für Maßnahmen zur Verstärkung
entwicklungspolitischer Effekte stellte die OeEB mehr als 602.000
Euro aus eigenen Mitteln zur Verfügung.
„Das abgelaufene Geschäftsjahr ist für uns ein sehr
zufriedenstellendes. Ein Neugeschäftsvolumen von über 290 Mio. Euro
bei den Kreditfinanzierungen und rund 15 Mio. Euro im Bereich der
Eigenkapitalbeteiligungen und der African-Austrian SME Investment
Facility+ ist eine beachtliche Leistung. Zudem zeigt das
Gesamtportfolio in Höhe von 1,74 Mrd. Euro eine äußerst positive
Entwicklung in Bezug auf die angestrebten, gemessenen
entwicklungspolitischen Effekte und wirtschaftliche Nachhaltigkeit.
Wir sehen, dass unser Mandat und unsere strategischen Zielsetzungen
den Puls der Zeit treffen und die multiplen Herausforderungen
querschnittlich adressieren, wie etwa die Mobilisierung von dringend
benötigtem Kapital zur Umsetzung bedeutender Projekte unter
Berücksichtigung von Klima- und Gender als Querschnittsmaterien. Es
ist sehr erfreulich, dass 2024 mehr als 26 Prozent der neu
abgeschlossenen Projektvolumina in den am wenigsten entwickelten
Ländern (Least Developed Countries) und insgesamt 24 Prozent in
Afrika umgesetzt werden konnten, was eine deutliche Steigerung im
Vergleich zum Vorjahr darstellt. Weitere 38 Prozent entfielen auf
Projekte, die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Ebenso konnten
2024 die letzten Investitionen in einen Impact-Dachfonds, einem seit
2019 bestehenden Kooperationsprojekt mit der Bank Gutmann,
erfolgreich finalisiert werden und mit einem weiteren
österreichischen Partner ein Klima-Impact-Dachfonds aufgesetzt
werden, über welchen private Mittel von institutionellen Investoren
zur Umsetzung klimarelevanter Projekte mobilisiert werden“, so
Vorständin Sabine Gaber, die die marktseitigen Geschäftsbereiche
verantwortet.
„Gerade in unsicheren Zeiten kommt Entwicklungsbanken wie der
OeEB eine sehr wichtige antizyklische Rolle zu. Wir stellen das für
die Bewältigung von Krisen dringend benötigte Kapital bereit und
tragen so dazu bei, wirtschaftliche Abschwünge abzufedern und die
Krisen-Resilienz unserer Partnerländer zu stärken“, so Vorstand
Steffen Suhany, der seit Juni 2024 von der deutschen Entwicklungsbank
kommend, für die Marktfolge zuständig ist. Das Umfeld für die
Finanzierung von Projekten bleibt herausfordernd. Regionale Konflikte
wie jene in der Ukraine und im Gazastreifen verschärfen das ohnehin
schwierige geopolitische und geoökonomische Umfeld weiter.
Gleichzeitig erhöhen die Folgen des Klimawandels den Druck, die
Wirtschaftsstrukturen rascher an die sich ändernden Rahmenbedingungen
anzupassen. „Wir sind stolz, dass wir mit umsichtigem
Risikomanagement trotz des herausfordernden Umfelds dieses gute
Ergebnis erreichen konnten“, betont Suhany.
Zwtl.: Projekte mit Verantwortung
Im neu gestarteten Strategiezyklus 2024-2028 hat sich die OeEB
zum Ziel gesetzt, ihr Engagement in Least Developed Countries und
Afrika zu verstärken. Durchschnittlich sollen 20 Prozent des
Neugeschäfts in LDCs und 25 Prozent in Afrika abgeschlossen werden.
Ebenso rückt in der neuen Strategie die Klimafinanzierung noch
stärker in den Fokus. Durchschnittlich 50 Prozent des Neugeschäfts
des 5-jährigen Strategiezyklus sollen auf klimaanrechenbare Projekte
entfallen.
So wurden im vergangenen Jahr beispielsweise Kredite für
Unternehmen im Textil- und Bekleidungssektor in Bangladesch, für ein
Agrarrohstoffhandelsunternehmen, das Kleinbauern in Afrika
unterstützt, für Mikrofinanzinstitutionen mit Fokus auf
Finanzierungen für Frauen in Indien und Ecuador und für
Produktionsbetriebe in Osteuropa vergeben. Darüber hinaus beteiligte
sich die OeEB treuhändig für das BMF an einem Klimafonds in Afrika
und unterstützte aus Mitteln der African-Austrian SME Investment
Facility , die vom BMF bereitgestellt wird, die Produktion von
Sperrholzplatten für die Möbelproduktion in Nigeria. 2024 ging auch
der Global Gender-Smart Fund an den Start, der aus einem langjährigen
Partnerfonds der OeEB heraus entstanden ist und von der OeEB
mitstrukturiert wurde. Neben finanziellen Mitteln stellte die OeEB
auch Technische Assistenz-Mittel bereit, wodurch die
entwicklungspolitische Wirkung der Investitionen gestärkt werden
soll.
Zwtl.: Geschäftsergebnis
Das Geschäftsjahr 2024 schließt mit einem Jahresüberschuss nach
Steuern in Höhe von 7,2 Mio. Euro (2023: 4,2 Mio. Euro) und einem
Jahresgewinn nach Dotierung von Rücklagen in Höhe von 5,3 Mio. Euro (
2023: 3,3 Mio. Euro). Das Betriebsergebnis lag bei 9,2 Mio. Euro
gegenüber 5,9 Mio. Euro im Vorjahr.
Der Geschäftsbericht der OeEB ist online unter https://www.oe-
eb.at/publikationen verfügbar.
Mehr aktuelle OTS-Meldungen HIER
kapitalmarkt-stimme.at daily voice 86/365: Defizit-Schlappe in Österreich - was macht(e) eigentlich der Budgetausschuss?
kapitalmarkt-stimme.at daily voice 86/365, Finanzjournalist Martin Kwauka fragt sich, wie es dazu kommen konnte, dass 12 Mrd. Euro fehlen. Von allen Parteien wurden vor der jüngsten Wahl sehr teure...