Wien (OTS) - Wenn jeder sechste Cyberangriff gegen ein Unternehmen
zum Ziel führt,
zeigt das eines ganz deutlich: Die Beschäftigung mit Cybersecurity
ist längst kein Wettbewerbsvorteil mehr, vielmehr geht es darum, die
geschäftliche Existenz zu sichern und resilient zu agieren. NIS2 und
DORA bringen darüber hinaus für viele Unternehmen deutlich
verschärfte Regeln zur Sicherstellung der Betriebsstabilität mit
sich. Leitungsorgane und Aufsichtsrät:innen sind in deren Umsetzung
und Überwachung daher gefordert wie nie zuvor.
Seit Anfang des Jahres ist die DORA-Verordnung in Kraft, während
die Vorgaben der NIS2-Richtlinie in Österreich noch in nationales
Recht umgesetzt werden müssen. Davon unabhängig steht aber fest: Bei
Verstößen oder Nichteinhaltung können auf Unternehmen erhebliche
Sanktionen zukommen, die Verantwortung liegt bei den Leitungsorganen.
Cybersicherheit ist Führungsaufgabe, kein reines IT-Thema
Von Haftungsrisiken über Sorgfaltspflichten bis hin zur klaren
Rollenverteilung zwischen IT, Geschäftsführung und Aufsichtsrat – das
waren die Themen der zweiten Ausgabe des KPMG Board-Services-Events
für Führungskräfte und Aufsichtsrät:innen. Durch den Abend führten
die KPMG Partner:innen Manuela Mayer , Head of Board Services, und
Andreas Tomek , Lead Partner im Bereich Cybersecurity & Digital
Forensic. Robert Lamprecht , Cybersecurity-Partner und Autor der
jährlich erscheinenden Cybersecurity-Studie , gab in seiner Keynote
einen Überblick über die wichtigsten Inhalte der EU-Cybersecurity-
Architektur und die damit verbundenen Regularien. Was schließlich die
Umsetzung in der Praxis bedeutet und welche Pflichten dem
Aufsichtsrat damit zufallen, diskutierte im Anschluss ein
Expertenpanel.
EU-weite Stärkung der Cyberresilienz
Für 33 Prozent der Aufsichtsrät:innen ist Cybersicherheit zu einem
wichtigen Teil ihres Alltags geworden. 67 Prozent glauben, dass
Cyberangriffe in den kommenden Monaten zunehmen werden. Das zeigte
die neunte Ausgabe der Studie „Cybersecurity in Österreich“. Eine
Entspannung der Lage zeichnet sich vorerst nicht ab, eher im
Gegenteil: „Wir erleben gerade den Lackmustest für unsere
Sicherheitsmaßnahmen. Cyberangriffe zeigen uns ungeschminkt, dass
Risiken, die andere für uns eingehen, auch unsere eigenen Risiken
sind. NIS2 und DORA sind ein eindringlicher Aufruf der Regulatorik,
dass Cybersicherheit nur gemeinsam funktionieren kann“, so KPMG
Partner Robert Lamprecht .
Finanzielle und personelle Ressourcen als Herausforderung
Mit den neuen Regularien soll innerhalb der EU ein hohes gemeinsames
Niveau der Cybersicherheit geschaffen werden. Gleichzeitig bedeutet
das: steigende Anforderungen an Strukturen, Prozesse und an das
Risikomanagement. „Die nötigen finanziellen wie personellen
Ressourcen aufzustellen, ist für umsetzungspflichtige Unternehmen oft
die größte Hürde, insbesondere für KMU“, brachte es Robert
Wagenleitner , CSO und Head of Group Security bei der Raiffeisenbank
International AG, auf den Punkt. „Zudem sind auch Unternehmen, die
auf den ersten Blick nicht unter NIS2 oder DORA fallen, vielfach mit
geänderten Anforderungen durch Kunden und Lieferanten konfrontiert.
Ein weiteres nicht zu unterschätzendes Thema ist das Third-Party-
Riskmanagement, das beispielsweise Softwareanbieter oder Provider
einschließt.“
Von Wissensaneignung bis IT-Inventur: Was es jetzt zu tun gilt
Einen ganz konkreten Call to Action für Aufsichtsrät:innen sieht
Robert Stajic , Aufsichtsrat der OMV AG und Verbund AG sowie
Executive Director der ÖBAG, in der Aus- und Weiterbildung im Bereich
Cybersicherheit: „NIS2 und DORA sind eine explizite Aufforderung an
die Geschäftsleitung, sich tiefgreifend mit den Anforderungen an
Cybersicherheit auseinanderzusetzen. Um wirksame Maßnahmen
implementieren zu können, gilt es zunächst, die richtigen Fragen zu
stellen – insbesondere danach, wo im Falle eines Cyberangriffs der
größte geschäftliche Schaden droht. Ziel ist es, durch transparente
Analyse ein vertieftes Verständnis für Struktur, Funktionsweise und
Wertschöpfungsketten der eigenen digitalen Systeme zu schaffen. Dies
erfordert einen strukturierten Dialog und die Zusammenarbeit mit
allen Fachabteilungen.“
Weitere Informationen sowie Pressefotos zum Download finden Sie
hier: KPMG Newsroom
Terminaviso – Save the Date
10 Jahre KPMG & KSÖ Studie „Cybersecurity in Österreich“
Im Rahmen einer Online-Pressekonferenz am Dienstag, 13. Mai 2025 um 9
Uhr stellen wir Ihnen auch heuer wieder die neuesten Entwicklungen im
Bereich Cybersecurity bzw. Cybercrime vor und beleuchten die aktuelle
Lage in Österreich. Für die Jubiläumsausgabe der Studie wurden 1.391
heimische Unternehmen befragt.
Eine Einladung folgt.
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