Brüssel (OTS) - Nach den Grenzschließungen in Österreich bangen viele Landwirte um ihre Tiere. Die hochansteckende Maul- und Klauenseuche wurde in Ungarn und der Slowakei nachgewiesen. Auch in Südtirol gibt es Berichte über erste Verdachtsfälle.
Thomas Waitz, Landwirtschaftssprecher der Grünen im Europaparlament, sagt: „Es gibt genaue EU-Regeln wie mit Infektionsherden umgegangen werden muss. Zum Schutz von Tieren und Landwirt*innen, müssen die Mitgliedstaaten diese Regeln einhalten.“
Weniger Tiertransporte verhindern eine weitere Seuchenausbreitung quer durch Europa.
„Eine essentielle Prävention von Seuchen und anderen Tierkrankheiten sind weniger und kürzere Lebendtiertransporte. Tagelange Transporte quer durch Europa führen zu enormem Tierleid und Verbreiten außerdem Infektionskrankheiten über Landesgrenzen hinweg. So wurde die Blauzungenkrankheit nachweislich durch Tiertransporte verbreitet. Viele Tierseuchen sind zumindest noch nicht für den Menschen gefährlich. Anders ist das bei multiresistente Keimen, die alleine in der EU jedes Jahr mehr als 33.000 Todesfälle verursachen. Auch in diesem Bereich gibt es einen nachgewiesenen Zusammenhang mit Tiertransporten, wie eine vom Europäischen Parlament in Auftrag gegebene Studie zeigt. Die Grünen fordern weiterhin eine verkürzte Transportzeit und eine Förderung von regionalen Schlachthöfen, zum Schutz von Tieren und unserer regionalen Landwirtschaft“, so Waitz abschließend.
Hintergrund: Das 20 Jahre alte EU-Tiertransportgesetz wird derzeit reformiert. Die Verhandlungen im Europäischen Parlament haben dazu gerade begonnen. Die Abstimmung im Agrar- und Verkehrsausschuss werden im Spätherbst erwartet. Thomas Waitz ist grüner Verhandler im Agrarausschuss.

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