Wien (OTS) - Bei der Spatenstichfeier am 4. April 2025 wurde
offiziell der
Startschuss für die Errichtung einer der ersten Carbon Capture and
Use (CO2 Abscheidungs-) Anlagen im Industriemaßstab in Österreich
gegeben. Die Gärtnerfamilie Merschl zeigt vor, wie es geht.
Zwtl.: 125 Jahre Tradition im Gemüsebau und jetzt die Klimaziele für
2040 schon realisiert
Die Gärtnerfamilie Merschl ist seit mehr als 125 Jahren ein
Gemüsebaubetrieb mit hohem Innovationspotential. Auf 86.000 m²
Gewächshausfläche werden jährlich ca. 3.000 Tonnen Paradeiser
geerntet und über „LGV Gärtnergemüse“ vertrieben. Damit leistet
Familie Merschl einen wesentlichen Beitrag zur Versorgungssicherheit
der Stadt Wien und Österreichs mit Frischgemüse. Ressourcenschonung,
Klimaschutz sowie Stoffe- und Abfallmanagement standen und stehen
hier an oberster Stelle und werden durch das Nachhaltigkeitsprogramm
der Landwirtschafskammer Wien unterstützt. Nun setzt Familie Merschl
mit ihrem 14 Millionen Euro Investment den entscheidenden Schritt in
die Zukunft.
Zwtl.: Die technische Umsetzung: eine beispielgebende Innovation
Die Gewächshäuser der Familie Merschl bieten ganzjährig stabile
Temperaturen. Das Raumklima wurde bisher konventionell mit Gas
sichergestellt. Die neue Anlage ist eine auf Hackschnitzel basierende
Wärmeerzeugung mit einer angeschlossenen hoch innovativen Anlage zur
Trennung des CO2, die eigentliche Carbon Capture Anlage. Der
Fachplaner Bernhard Russold von PE Solutions hob in seiner Rede die
Komplexität hervor: „daher haben wir uns für einen 5 MW
Biomassekessel der Firma HerzBinder entschieden, der für die sehr
komplexen Anforderungen die besten Leistungsdaten garantieren
konnte.“ Und Arie van der Meulen, CTO der Firma Green Gas & Liquids (
Niederlande) ergänzte: „unser erprobtes Carbon Capture System ist
umweltfreundlich, wirtschaftlich effektiv und macht die Familie
Merschl unabhängig von fossil erzeugtem CO2, was den Fußabdruck
verkleinert und die das Wachstum der Paradeiser wesentlich
unterstützt.“
Zwtl.: Alleinstellungsmerkmal und Best Practice Vorlage für den
österreichischen Klimaschutz
Hier wird also das CO2 nicht gespeichert, wie bei CCS-Anlagen (
Carbon Capture and Store), sondern geht in einen Re-Use: über eigene
Leitungen wird das CO2 in die Gewächshäuser eingeblasen, von den
Pflanzen aufgenommen und fördert so ihr Wachstum. Aus dem negativen
CO2 wird eine Ressource – ein Meilenstein!
Das ist das Alleinstellungsmerkmal dieser Anlage: Kreislaufwirtschaft
par excellence, denn mehrere Kreisläufe werden hier optimiert: der
CO2 Kreislauf, der Wärmekreislauf, der Pflanzen-Wachstumskreislauf
und auch der Geldkreislauf für mehr heimische Wertschöpfung.
Zwtl.: Anreize der Politik und Unternehmergeist wirken zusammen
Die regulatorischen Rahmenbedingungen und die finanziellen
Anreize der Politik sind neben dem Unternehmergeist der Familie
Merschl der entscheidenden Treiber, solche Vorhaben überhaupt
realisieren zu können.
Jürgen Schneider, Leiter der Sektion Klima im Bundesministerium für
Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und
Wasserwirtschaft zeigte sich erfreut: „Vorzeigeprojekte wie dieses
zeigen, wie die Transformation gelingen und ökologische Maßnahmen in
der Praxis umgesetzt werden können; auch hier gehen Klimaschutz und
Wirtschaft erfolgreich Hand in Hand.“
Bernd Vogl, Geschäftsführer des österreichischen Klima- und
Energiefonds ergänzte: „Die heimische Wirtschaft steht vor enormen
Herausforderungen. Betriebe wie Merschl Gartenbau zeigen, dass grüne
Investitionen die richtige Antwort darauf sind. Denn die Senkung der
Treibhausgasemissionen ist für den langfristigen Erfolg des
Wirtschaftsstandortes Österreich unerlässlich“.
Zwtl.: Kundinnen und Kunden in den Supermärkten profitieren
Nicht zuletzt sind es die Endkundinnen und Endkunden der großen
Handelshäuser, die von der Investition der Gärtnerfamilie Merschl
profitieren: die Lieferkette und ökologische Qualität der
Lebensmittel sind hier transparent und nachvollziehbar. Mit den
Schlussworten des Moderators Wolfgang Horn „In dieser Größenordnung
und Veredelungstiefe ist dieses Projekt in Österreich einmalig!“
endete die Veranstaltung.
Fotos: Download
Bildnachweis: © zweischrittweiter.at
Das Programm „Transformation der Wirtschaft“ ist ein Programm des
Klima- und Energiefonds, dotiert aus Mitteln aus der Aufbau- und
Resilienzfazilität des Wiederaufbaufonds NextGenerationEU der
Europäischen Union.
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