Wien (OTS) - Um die Unabhängigkeit und Resilienz des österreichischen
Wirtschaftsstandortes zu stärken, ist es als Teil einer
österreichischen Industriestrategie erforderlich, bestehende
Abhängigkeiten bei (kritischen) Rohstoffen zu reduzieren. Ein Ansatz
hierbei ist die Etablierung und Stärkung eines Marktes für
Sekundärrohstoffe und Restwertstoffe, um industrielle “Abfälle”
wieder in die Verwendung zu bringen. Über Hürden und Lösungsansätze
hat das Climate Lab im Austausch mit Vertreter:innen der Industrie in
seinen Berichten zum Thema zusammengefasst und analysiert.
“Abfälle sind Rohstoffe am falschen Ort. Wir wollen dafür sorgen,
dass sich für industrielle Restwertstoffe, Bodenaushübe, Aschen,
Schlacken und dergleichen Angebot und Nachfrage finden. Das ist ein
Ziel unserer Programme im Climate Lab” erklärt Gebhard Ottacher ,
Geschäftsführer des Climate Lab.
Im Regierungsprogramm werden Maßnahmen zur Stärkung der
Kreislaufwirtschaft als Teil der Klimaschutz-Bemühungen und der
Strategie für Österreichs Wirtschaft genannt. Darin wird auch der
forcierte Ausbau des Sekundärrohstoffmarktes und das Ende der
Benachteiligung von Sekundärrohstoffen gegenüber Primärrohstoffen
bereits angekündigt. Dazu soll ein wettbewerbsfähiger
Sekundärrohstoffmarkt entwickelt werden.
Österreichische Industrieunternehmen wie etwa Climate Lab Partner
Holcim zeigen sich über diese Absichten erfreut, wie auch Geocycle
Manager Christian Lampl betont: “ Wir begrüßen, dass die
Gleichberechtigung von Sekundärrohstoffen und die Schaffung digitaler
Rohstoffbörsen Eingang in das Regierungsprogramm gefunden haben. Mit
Coprocessing setzen wir bei Holcim schon länger auf Sekundärrohstoffe
und bieten damit eine sinnvolle Alternative zur Deponierung. Auf
diese Weise haben wir im letzten Jahr 650.000 Tonnen an
Restwertstoffen wieder in die Verwendung gebracht”
Seit seiner Gründung 2022 arbeitet das Climate Lab an Themen rund
um den Sekundärrohstoffmarkt in Österreich. In mehreren
Multistakeholder-Projekten wurden dabei gemeinsam mit Partnern und
Stakeholdern Handlungsoptionen und potentielle Abnehmer für
Restwertstoffe identifiziert. Zwar gibt es bereits einige Online-
Marktplätze für Sekundärrohstoffe, allerdings besteht hier noch
Verbesserungspotential.
"Bestehende Plattformen wie Secontrade eignen sich gut für den
Handel von hochwertigen Stahlabfälle, Schrotthandel, Altmetallen oder
Glas. Um auch Restwertstoffe wie Baurestmassen, Aushub, Aschen oder
Schlacken erfolgreich handeln zu können, müssen weitere
Voraussetzungen geschaffen werden” erklärt Gregor Pflüger , Director
of Innovation des Climate Lab.
Hemmnisse im Handel sind der hohe Logistikaufwand für Platz und
Transport, fehlende Informationen zur Zusammensetzungen und
komplizierte und aufwendige Genehmigungsverfahren. Gefordert wird
daher häufig eine Modernisierung der Vorgaben, um Genehmigungen für
die Wiederverwendung von Restwertstoffen zu vereinfachen. Daneben
würde auch ein Deponieverbot die Wirtschaftlichkeit des
Sekundärrohstoffhandels verbessern. Die wichtigste Voraussetzung für
Österreichs Unternehmen, um in Zukunft verstärkt auf Restwertstoffe
setzen zu können, ist jedoch Planungssicherheit, um den Weg für
größere und längerfristige Investitionen und für einen resilienten
Wirtschaftsstandort Österreich frei zu machen.
Climate Lab Ergebnisberichte:
- Industrielle Sekundärrohstoffe in Österreich
- Potenzialanalyse zu Verwertungsmöglichkeiten von mineralischen
Rückständen aus dem Phosphor-Recycling Prozess aus Klärschlammasche
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