Wien (OTS) - Die heute veröffentliche Konjunkturprognose des WIFO und
IHS ist für
die Industriellenvereinigung ein weiteres Alarmzeichen. „Nach zwei
für die Industrie katastrophalen Rezessionsjahren befindet sie sich
weiterhin auf Talfahrt. Selbst die mögliche Erholung im zweiten
Halbjahr steht angesichts geopolitischer Unsicherheiten –
insbesondere im Kontext der US-Handelspolitik – unter keinem guten
Stern. Wir gehen davon aus, dass auch 2025 ein verlorenes Jahr für
die Produktionswirtschaft ist“, so IV-Generalsekretär Christoph
Neumayer.
Sollte die EU-Kommission ein Defizitverfahren gegen Österreich
einleiten, würde das den Spardruck um den Preis von
Reputationsschäden und wahrscheinlich höherer Finanzierungskosten für
das Land wohl verringern. „Umso wichtiger ist es, dass die
politischen Verantwortlichen diese Phase nutzen, um Strukturreformen
anzugehen. Hier sind sowohl die Bundesebene als auch alle
Bundesländer gefordert, ihren Beitrag zu leisten. Enormen
Handlungsbedarf gibt es zum Beispiel bei den Pensionen, wo Reformen
wichtige Spielräume freimachen könnten“, so Neumayer. Andernfalls
wird das Pensionssystem das Budget bis zum Jahr 2050 mit kumuliert
einer Billion Euro belasten – eine Billion Euro, die man in Bildung,
Infrastruktur und Innovationskraft investieren könnte. Die
erheblichen Effizienzdefizite in der Verwaltung – beispielsweise im
Gesundheitsbereich – müssen beseitigt werden – „wir müssen diese
Potenziale endlich nutzen“, appelliert Neumayer.
Abschreibungen beschleunigen, gezielte Maßnahmen gegen
Energiepreisdruck
Maßgeblich für die Überwindung der Rezession ist eine Wende zum
Besseren beim Investitionsgeschehen. Der WIFO/IHS-Prognose zufolge
werden die Ausrüstungsinvestitionen auch heuer nochmals deutlich
zurückgehen. Darin spiegelt sich die schrumpfende heimische
Produktionsbasis insbesondere in der energieintensiven Industrie
wider.
Als kurzfristige Maßnahme, um den Unternehmen Spielraum für
Investitionen zu geben, schlägt die IV die Erhöhung des
Investitionsfreibetrags vor, um die Steuerlast auf
Investitionsrücklagen zu senken.
Eine weitere Möglichkeit wäre, Anpassungen bei der degressiven
Abschreibung für Unternehmen vorzunehmen und eine höhere Abschreibung
in den ersten Jahren zu ermöglichen. Damit reduziert sich die
Steuerlast in den ersten Jahren und Unternehmen haben dadurch mehr
Kapital zur Verfügung. Darüber hinaus ist auch die Schaffung fairer
Rahmenbedingungen gegenüber europäischen Wettbewerbern in Form des
SAG erforderlich. „Für die heimische Industrie wären dies drei
kurzfristige und effiziente Maßnahmen, um zur Entlastung beizutragen
und Innovationen anzukurbeln“, so Neumayer.
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