Nachdem sich die Österreicher:innen in den letzten Jahren zurückhaltend bei größeren Anschaffungen agiert haben, kehrt die Investitionsfreude nun nach und nach zurück. Insbesondere bei der Finanzierung dieser Vorhaben zeigt sich die Wirkung der Zinssenkungen im letzten Jahr, steigt doch die geplante Kreditsumme deutlich. Das zeigt die aktuelle Spar- und Kreditprognose von Integral im Auftrag der Erste Bank.
Die Zahl jener, die in den nächsten 12 Monaten eine größere Anschaffung planen, von einem neuen Auto bis hin zu den eigenen vier Wänden, ist auf 36% (+3PP) gestiegen, insbesondere die jüngere Altersgruppe der 14 bis 29-Jährigen (51%, +12PP) zeigt sich investitionsfreudig. „Viele waren in den letzten Jahren zurückhaltend und haben Investitionen aufgeschoben“, so Erste Bank CEO Gerda Holzinger-Burgstaller. Das würde sich aktuell tendenziell wieder ändern. Bei der Frage nach der Finanzierung dieser Anschaffungen zeigen die Zinssenkungen im abgelaufenen Jahr Wirkung: Während jene, die ihre Anschaffungen über eigene Ersparnisse finanzieren wollen, leicht zurückgegangen ist (87%, -2PP), sind jene, die per Bankkredit oder -darlehen finanzieren wollen, mehr geworden (13%, +2PP). Dabei fällt die durchschnittliche geplante Kreditsumme mit zirka 153.000 Euro deutlich höher aus als im Vorjahresquartal (105.000, +46%). „Eine positive Entwicklung, denn für die langfristige Erholung der Wirtschaft ist der Konsum der privaten Haushalte essenziell“, so Holzinger-Burgstaller weiter.
Passend dazu ist die durchschnittlich geplante Veranlagungssumme im 12-Monats-Trend rückläufig. Waren es im vierten Quartal des Vorjahres noch zirka 5.600 Euro, sind es heuer 4.000 Euro – ein Rückgang von 29%. Nahezu unverändert jedoch zeigt sich die Zahl der Österreicher:innen, die 2025 eine Geldanlage planen: 83% (-1PP) wollen dies tun, insbesondere Jüngere (14 bis 29-Jährige: 94%, +2PP). Auf Bewährtes setzen die Österreicher:innen auch bei der Wahl ihrer Anlageformen. Sechs von zehn (61%, +/-) wollen das Sparkonto, 35% (-2PP) das Bausparen nutzen, 34% (+2PP) per Lebensversicherung ansparen. Auch bei der Pensionsvorsorge (30%, -2PP) oder Gold (22%, +2PP) zeigt sich kaum Veränderung. Einzig in Wertpapieren wie Fonds, Aktien oder Anleihen wollen im neuen Jahr deutlich mehr (38%, +6PP) veranlagen. „Eine positive Entwicklung für den mittel- und langfristigen Vermögensaufbau“, so Holzinger-Burgstaller abschließend.
Direkt danach befragt, sind die Österreicher:innen nach zwei Rezessionsjahren in Folge mit ihren Erwartungen für den heimischen Wirtschaftsstandort allerdings vorsichtig. Während ein Viertel an eine wirtschaftliche Erholung in 2025 glaubt, geht die Mehrheit nicht davon aus. Verglichen zu Gesamtösterreich sind insbesondere Männer (27%) und jene mit höherer Formalbildung (30%) im Hinblick auf eine Erholung der österreichischen Wirtschaft positiv gestimmt. Dass drei von vier allerdings zurückhaltender sind und nicht an eine Besserung glauben, überrascht Gerda Holzinger-Burgstaller, CEO der Erste Bank Oesterreich, nicht: „Die letzten Jahre haben das Stimmungsbild der Österreicherinnen und Österreicher geprägt.“ Das schlage sich in den Umfrageergebnissen nieder. Für die heimische Wirtschaft sieht sie Besserung in Sicht, wenngleich die Konsolidierung des öffentlichen Haushalts die Erholung verzögern dürfte: „Die Talsohle scheint durchschritten und wir erwarten für heuer wieder eine Rückkehr zu einer leicht positiven BIP-Entwicklung.“ Für das Jahr 2025 prognostiziert Erste Group Research ein moderates Wachstum des BIP von +0,6%, für 2026 ein Plus von 0,9%.
(Original-Aussendung Erste Bank)