Wien (OTS) - „Aufgrund der demografischen Entwicklung wird es für
unsere Betriebe
immer schwieriger, Mitarbeiter:innen zu finden. Die Babyboomer-
Generation geht in Pension und immer weniger junge Menschen rücken
nach - das bringt nicht nur den Tourismus in Bedrängnis. Hier braucht
es dringend Lösungen, um alle vorhandenen Potenziale auszuschöpfen“,
begrüßt Robert Seeber, Obmann der Bundessparte Tourismus und
Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), den
Vorschlag einer „Leistungs-Flat-Tax“ - einer pauschalen Steuer von 20
% auf Zuverdienste in der Pension und auf Überstunden. Damit würde
der Zuverdienst von Pensionisten, die das Regelpensionsalter erreicht
haben, pauschal mit 20 Prozent endbesteuert werden. Wer zum Beispiel
monatlich 1000 Euro zur Pension dazuverdient, dem sollen sofort 800
Euro bleiben. Es werden keine Sozialversicherungsbeiträge abgezogen,
und es soll keine Nachversteuerung am Jahresende mehr geben.
Seeber: „Die Entwicklung am Arbeitsmarkt wird sich weiter
verschärfen - das ist kein vorübergehender Trend - der Anteil der
über 65-Jährigen wird weiter steigen und die Zahl der Erwerbsfähigen
weiter sinken. Deshalb brauchen wir solche Maßnahmen - einfach und
unbürokratisch -, die es für Menschen in der Pension attraktiv
machen, weiter zu arbeiten. Denn viele wollen das, aber es zahlt sich
einfach nicht aus. Klar ist: nur mit Fleiß und Arbeit unseren
Wohlstand können wir unseren Wohlstand erhalten.“
Die Tourismusbranche fordert angesichts des sich weiter
verschärfenden Arbeitskräftemangel schon lange Erleichterungen für
das Arbeiten in der Pension. „Wir sind ein Qualitätstourismusland und
die Anforderungen der Gäste steigen stetig - daher benötigen wir auch
mehr Mitarbeiter:innen um den Druck von der Belegschaft und den
Unternehmerfamilien zu nehmen und die volle Angebotspalette in bester
Servicequalität weiter anbieten zu können.“
Neben der Attraktivierung von Arbeit und einem gangbaren Weg beim
„Dazuverdienen“ in der Pension, brauche es noch eine Reihe weiterer
Maßnahmen, um dem modernen Arbeitsmarkt gerecht zu werden, so Seeber.
Nur so könne es gelingen, gut aus der Rezession zu kommen und den
Arbeitsmarkt mittel- und langfristig so aufzustellen, dass wir den
Wohlstand sowie die Finanzierung des Sozialsystems sichern.
„Wir brauchen ein ambitioniertes Paket für mehr Leistung! Die
Politik ist jetzt gefordert, die notwendigen Rahmenbedingungen zu
schaffen, um den Arbeitsmarkt zukunftsfit zu machen. Die
Tourismuswirtschaft ist wichtiger Player in der heimischen Wirtschaft
- wir brauchen das notwendige rechtliche Rüstzeug, damit das das auch
so bleibt“, so der oberste Tourismussprecher abschließend. (PWK016/ES
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