Wien (OTS) - Presseinformation:
Die Österreichische Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und
Intensivmedizin (ÖGARI) und der Bundesverband Rettungsdienst (BVRD.at
) sind sich einig: Ohne umfassende Reformen geht es nicht!
Anlässlich des Internationalen Tages der Bildung am 24. Jänner
betonen ÖGARI und BVRD.at die dringende Notwendigkeit einer
umfassenden Reform der Ausbildung für Sanitäter:innen. Beide
Organisationen fordern eine Anhebung der Ausbildungsstandards sowie
eine stärkere Förderung der Forschung im rettungsdienstlichen
Bereich, um eine evidenzbasierte notfallmedizinische Versorgung
sicherzustellen.
Der entscheidende Beitrag von Sanitäter:innen zur Gesellschaft
und Volkswirtschaft zeigt sich nicht nur in ihrer fachlichen
Kompetenz, sondern auch in ihrem Einfluss auf das Wohlbefinden und
die Sicherheit der Bevölkerung. »Eine fundierte Ausbildung in diesem
Berufsfeld stärkt den Selbstwert der Fachkräfte, eröffnet
zukunftsweisende Perspektiven und trägt maßgeblich zur Wertschätzung
ihrer unverzichtbaren Rolle im Gesundheitswesen bei.«, betont Clemens
Kaltenberger und hebt die Bedeutung einer umfassenden Qualifikation
für Sanitäter:innen hervor. Sie sind nicht nur Versorger:innen in
Notsituationen, sondern auch tragende Säulen der gesellschaftlichen
Entwicklung und Stabilität.
Österreich ist das europäische Schlusslicht bei der Ausbildung
von Sanitäter:innen. Hierzulande gilt die Tätigkeit noch als
angelerntes Hilfsgewerbe. Das bestehende Sanitätergesetz, das in
seinen Grundzügen seit über 25 Jahren unverändert ist, bedarf daher
dringend einer tiefgreifenden Überarbeitung.
»Die extramurale Patientenversorgung, also die Versorgung
außerhalb der Kliniken, steht zunehmend unter Druck: Mangelnde
Verfügbarkeit von Allgemeinmediziner:innen, fehlende Pflegedienste
und steigende Einsatzzahlen belasten die Rettungsdienste enorm.«,
erklärt Univ.-Prof. Dr. Helmut Trimmel, MSc, Leiter der Sektion
Notfallmedizin der ÖGARI.
Zwtl.: Ein Konzept mit Zukunft
Der BVRD.at hat ein Konzept entwickelt, das eine bessere
Qualifikation auf allen Ebenen ermöglicht - von ehrenamtlichen
Mitarbeiter:innen bis hin zu dreijährig ausgebildeten
Notfallsanitäter:innen mit Fachhochschul-Abschluss (gemäß
Europäischem Qualifikationsrahmen, Stufe 6).
»Bereits 4.000 qualifizierte Fachkräfte könnten eine
flächendeckende Versorgung in Österreich sicherstellen, wenn sie
strategisch sinnvoll verteilt sind. Das würde Notarztdienste und
Notfallambulanzen erheblich entlasten und die Qualität der
präklinischen Versorgung nachhaltig verbessern.«, betont Clemens
Kaltenberger, Vorstandsmitglied des BVRD.at.
Zwtl.: Umsetzbar und notwendig
Die Einführung dieser Ausbildung sollte an unabhängigen
Institutionen erfolgen, die eng mit Rettungsorganisationen und
Ausbildungskliniken zusammenarbeiten, jedoch nicht an diese gebunden
sind. So können sich Berufsbild, Berufsethos und Selbstverständnis
der Sanitäter:innen unabhängig entwickeln.
»Pilotstudiengänge könnten sofort starten, und innerhalb von vier
bis sechs Jahren könnten die ersten dreijährig ausgebildeten
Notfallsanitäter:innen mit einem Bachelorabschluss (BSc) tätig
werden.«, erklärt Clemens Kaltenberger (BVRD.at).
Zwtl.: Zum Welttag der Bildung ein Appell für ein profundes
Berufsbild mit Zukunft
Der Welttag, der Internationale Tag der Bildung am 24. Jänner
2025 bietet die Gelegenheit, die Bedeutung von Bildung und Ausbildung
im Rettungswesen hervorzuheben. Die ÖGARI unterstützt diese
Forderungen als notfallmedizinische Fachgesellschaft vollinhaltlich.
»Mit qualifizierten Partnern im Rettungsdienst könnten nicht nur
die Notaufnahmen entlastet, sondern auch ein drohender
Notärzt:innenmangel behoben werden. Notärzt:innen könnten sich dann
auf komplexe Einsätze konzentrieren, für die sie ausgebildet wurden«,
so Univ.-Prof. Dr. Helmut Trimmel und führt weiter aus , »Die
Weiterentwicklung des Rettungsdienstes in Österreich ist längst
überfällig. Qualifikation und Bildung sind keine Kosten, sondern eine
Investition in die Zukunft - für die Sicherheit der Patient:innen und
die Motivation der Rettungskräfte.«
Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten des Bundesverband
Rettungsdienst ( BVRD.at )
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