Wien (OTS) - Die Förderaktion Sanierungsoffensive mit
„Sanierungsbonus“ und „Raus
aus Öl und Gas“ 2023/24 wurde Mitte Dezember überraschenderweise
beendet. Angesichts der budgetären Situation und einer fehlenden
Regierung ist der Zeitpunkt der Fortführung und dessen Höhe ungewiss.
Als Voraussetzung für den weiteren Erfolg der Wärmewende wird vom
Österreichischen Biomasse-Verband die Wiederaufnahme und
Weiterentwicklung der Kesseltausch- und Wirtschaftsförderungen zum
Ausstieg aus Erdgas und Erdöl gesehen. Eine Stop-and-Go-Politik sorgt
nur für Verunsicherung und Planungslosigkeit bei den Kunden sowie
Kundinnen und dem gesamten Markt.
Vorteile liegen auf der Hand
Holzheizer haben sich zwischen 2020 und 2023 gegenüber den
Ölnutzern rund 3,5 Mrd. Euro bei den Brennstoffkosten erspart. Der
Umstieg von fossil auf Holz setzt sich fort: Vorläufigen Schätzungen
zur Folge wurden 2024 im Rahmen der Kesseltauschförderung über 25.000
Biomasse-Kessel installiert, was eine deutliche Steigerung zu 2023
bedeutet (rund 15.000 Anlagen).
Mit der Kesseltauschförderung wird Wertschöpfung von Erdöl- und
Erdgasförderländern ins Inland verlagert. Für Öl- und Gasimporte
haben ÖsterreicherInnen 2023 15 Mrd. Euro bezahlt. Im zuvor
betrachteten Zeitraum (2020-2023) sind es sogar 55 Mrd. Euro.
Es ergibt sich demnach eine Win-Win-Situation: Haushalte sparen
Brennstoffkosten, Förderungen werden durch Staatseinnahmen
überkompensiert (Steuern, Abgaben, etc.). Zusätzlich sind die
heimischen Kesselproduzenten weltweite Technologieführer, wodurch
auch der Technologiestandort unterstützt wird.
Konjunkturimpuls
Zur Erinnerung: Fossile Energieträger sind klimaschädlich und
müssen zudem größtenteils importiert werden. Ferner sind sie zu
wertvoll, um in einem Haushalt verbrannt zu werden. Dafür gibt es
genügend erneuerbare Alternativen. Der Heizungstausch ist ein Impuls
für die heimische Beschäftigung und Konjunktur!
Auch die Schaffung eines Rechtsrahmens für die Wärmewende muss
auf der Agenda der neuen Bundesregierung stehen - also einer
langfristigen Verpflichtung zur Defossilisierung. Versucht wurde dies
im Rahmen des Erneuerbaren-Wärme-Gesetzes, das aber nach jahrelangen
Verhandlungen zurückgezogen wurde.
Bioenergie in Österreich
Mehr als die Hälfte der genutzten erneuerbaren Energie in
Österreich, Europa und weltweit stellt die Bioenergie bereit. Dank
des Bioenergie-Ausbaus kann Österreich auf Kohle- und Atomkraftwerke
verzichten und den Ausstieg aus Erdöl- und Erdgasheizungen
bewerkstelligen. Die Kapazität der in den vergangenen Jahren
errichteten Holzenergie-Anlagen übersteigt jene von sämtlichen
abgeschalteten Kohlekraftwerken inklusive des AKW-Zwentendorf.
Holzbrennstoffe basieren auf Reststoffen und Koppelprodukten, die im
Wald bei der Waldpflege und bei der Produktion von Holzprodukten
anfallen. Diese würden sonst ungenutzt verrotten und dabei CO2
freisetzen. Damit ist Bioenergie der günstigste nachhaltige
Brennstoff für erneuerbare Fernwärme. Für 1 Kubikmeter verbautes Holz
fallen 6 Kubikmeter Nebenprodukte an, die auch energetisch verwertet
werden können. Die energetische Nutzung dieser Nebenprodukte
generiert die mit Abstand höchsten CO2-Einsparungen in der
Nebenprodukte-Verwertung.
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