Wien (OTS) - Die oekostrom AG fordert die neue Bundesregierung auf,
die
Bundesländer stärker in die Energiewende einzubinden. Für den
Klimaschutz, die Unabhängigkeit von fossilen Energien, die Sicherung
von Arbeitsplätzen und Wohlstand in Österreich braucht es klare
Vorgaben des Bundes. Dazu zählen CO₂-Ziele, Flächenausweisungen,
schnellere Genehmigungen sowie ein zügiger Ausbau von Netzen und
Speichern.
Am 12. Jänner 2025 verzeichnete Österreich einen neuen
Windstromrekord bei der Tagesproduktion und konnte rund 60 % des
heimischen Strombedarfs abdecken. Dieser Erfolg zeigt zwar die
Fortschritte beim Ausbau erneuerbarer Energien, verdeutlicht jedoch
auch, dass noch ein Weg vor uns liegt. Es braucht weiterhin
unterstützende politische Rahmenbedingungen für einen beschleunigten
Ausbau sauberer Energien, um Mobilität, Industrie und Wärmeversorgung
zu elektrifizieren und die Klimaziele zu erreichen. Ulrich Streibl,
Vorstandssprecher der oekostrom AG: „Der Ausbau der Erneuerbaren ist
eine Entscheidung für eine saubere Umwelt und eine sichere Zukunft.
Wir setzen konsequent auf saubere Energie aus Wind, Sonne und Wasser
- nachhaltig, wirtschaftlich und unabhängig von fossilen Brennstoffen
wie Kohle, Erdgas und Öl sowie teurem Atomstrom.“
Deshalb hat die oekostrom AG vier Schwerpunkte formuliert, die
den Ausbau der Erneuerbaren mit klaren und verlässlichen
regulatorischen Rahmenbedingungen seitens der Bundesregierung
vorantreiben sollen:
1. Verbindliche Ausbauziele bis 2040: Es braucht konkrete Ziele für
den Ausbau erneuerbarer Energien, die durch entsprechende
Begleitgesetze - wie den Nationalen Energie- und Klimaplan (NEKP)
sowie einen österreichweiten Netzinfrastrukturplan (ÖNIP) -
unterstützt werden. Die Bundesländer sollten klare Vorgaben erhalten,
welche Ausbauziele sie erreichen müssen. Weiters muss festgelegt
werden, dass sie einen Anteil der möglichen Strafzahlungen der EU
übernehmen, wenn die CO2-Reduktionsziele nicht erreicht werden. Das
schafft Verantwortung auf allen Ebenen.
2. Flächenausweisungen: Obwohl die Raumordnung in Österreich Sache
der Länder und Gemeinden ist, braucht es eine klare Unterstützung
durch den Bund. Durch die Umsetzung der EU-REDIII-Richtlinie und das
Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungsgesetz (EABG) kann sie direkten
Einfluss auf den Ausbau erneuerbarer Energien nehmen. Besonders
wichtig ist es, ausreichend Flächen für Windkraft bereitzustellen, da
Windenergie eine Schlüsselrolle als „Winter-Energiequelle“ einnimmt
und uns zugleich von russischem Gas unabhängig macht.
3. Schnellere Genehmigungsverfahren: Erneuerbare Energieprojekte
müssen als „überragendes öffentliches Interesse“ anerkannt werden, um
ihren Ausbau zu fördern. Dafür ist die Verabschiedung des bereits
vorliegenden Elektrizitätswirtschaftsgesetzes (ElWG) und des
Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungsgesetzes (EABG) notwendig, ebenso
wie die Anpassung verschiedener Bundes- und Landesgesetze (z.B. UVP-
G, Raumordnung). Zusätzlich sollen die Genehmigungsbehörden mit
ausreichend spezialisiertem Personal ausgestattet werden, und es
sollen Verwaltungsgerichte mit spezialisierten Richter:innen
eingerichtet werden, um Einsprüche im Genehmigungsverfahren schnell
und effizient zu bearbeiten.
4. Netz- und Speicherausbau : Für den dringend benötigten Netzausbau
müssen bessere Voraussetzungen geschaffen werden, damit Investitionen
in die Netze wirtschaftlich attraktiv sind und der Ausbau
beschleunigt wird. Die Bundesregierung sollte klare Vorgaben machen,
damit auch die Landesenergieversorger, die Mittel- und
Niederspannungsnetze betreiben, den Ausbau beschleunigen. Um den
Ausbau von Speichern zu fördern, sind zeitlich befristete
Förderprogramme sinnvoll, die die erste Phase des Ausbaus
erleichtern. Zudem muss die doppelte Netzgebühr für Speicher, die
sowohl beim Ein- als auch beim Ausspeichern anfällt, abgeschafft
werden, um faire Bedingungen zu schaffen.
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