Wien (OTS) - - Soft Skills dominieren, digitale Skills und
Nachhaltigkeit am
unteren Ende der Skala
- Werte im Beruf: Gute Arbeitsbedingungen, Gehalt und Sicherheit am
wichtigsten
- Wahl der Ausbildung: Rund ein Drittel der Befragten fühlt sich
durch äußere Umstände eingeschränkt
- Finanzkompetenz unabhängig vom Bildungsweg: Kein Unterschied
zwischen Lehrlingen und Uni-Absolventen
- Ausblick: Kooperation zwischen BAWAG und SkillsAustria legt
Schwerpunkte auf Fachkräfteförderung und Vermittlung von
Finanzkompetenz
WIEN, 20. Jänner 2025. Eine aktuelle Umfrage der BAWAG unter 16- bis
25-Jährigen zeigt durchaus bemerkenswerte Ansichten der jungen
Generation: Nicht digitale Kompetenzen oder Nachhaltigkeit, sondern
soziale Fähigkeiten stehen im Vordergrund, wenn es um den beruflichen
Erfolg geht. Ebenfalls ganz vorne im Ranking der wichtigsten
Zukunftsfähigkeiten liegen wirtschaftliche bzw. finanzielle Skills:
Die Hälfte der Befragten attestiert etwa betriebswirtschaftlichem
Denken hohe Wichtigkeit - unabhängig vom Bildungsweg. Tatsächliche
Finanzkompetenzen zeigen sich als ausbaufähig. „ Genau hier können
wir als Bank gezielt unterstützen - neben maßgeschneiderten
Finanzdienstleistungs-Angeboten sehen wir es als eine Chance,
Finanzkompetenz zu fördern - gerade bei der jüngeren Generation “,
erklärt Enver Sirucic , CFO und stv. CEO der BAWAG Group. Für Josef
Herk , Präsident von SkillsAustria, ist klar: „ Die Ergebnisse der
Umfrage zeigen deutlich, dass wir gesellschaftliche und
wirtschaftliche Rahmenbedingungen schaffen müssen, die soziale
Fähigkeiten in den Vordergrund rücken. Gerade in einer sich schnell
verändernden Arbeitswelt, in der Technologie eine große Rolle spielt,
ist der Mensch als verbindendes Element von zentraler Bedeutung.
Teamfähigkeit, Empathie und Kommunikationsstärke sind Kompetenzen,
die Innovation erst möglich machen.“
Ranking der Zukunfts-Skills: Soziale vor finanziellen und
inhaltlichen Kompetenzen
Wenn es um beruflichen Erfolg geht, stehen soziale Fähigkeiten
für junge Erwachsene an erster Stelle - vor allem für Frauen,
Maturanten und Studierende. Dabei sind besonders Team- und
Kommunikationsfähigkeit, Empathie und Resilienz essenziell. Auf Platz
zwei im Ranking liegen finanzielle und wirtschaftliche Fähigkeiten,
wie der Umgang mit Geld und Haushaltsplanung sowie
betriebswirtschaftliches Denken - und zwar unabhängig vom
Bildungsweg. Finanzielle Skills werden von Frauen und Befragten, die
in Handel- und Dienstleistungsberufe streben, und jenen mit gutem
subjektiven Finanzwissen, wichtiger eingeschätzt. Komplettiert wird
das Podium der Future Skills durch inhaltliche Kompetenzen,
beispielsweise Lernfähigkeit, Problemlösen und Flexibilität. Digitale
Fähigkeiten landen auf Platz 4: Dabei geht es der jungen Generation
mehr um die Anwendung von digitalen Tools und Cybersicherheit,
weniger um KI und Programmieren.
Werte im Beruf: Freude an der Arbeit und attraktives Gehalt als
Top-Motive
Wirft man einen Blick auf die wichtigsten Motivatoren, so liegt
Spaß an der Arbeit vorne - insbesondere für Frauen, dicht gefolgt von
einem attraktiven Gehalt. Bei Männern spielt der Stolz auf ihre
Tätigkeit eine große Rolle, während Work-Life-Balance für Frauen eine
deutlich höhere Bedeutung hat. Weitere wichtige Aspekte sind
Arbeitsplatzsicherheit und ein angenehmes Arbeitsumfeld. Der
gesellschaftliche Beitrag, beispielsweise in den Bereichen
Umweltschutz und Nachhaltigkeit, sowie der Einfluss von Familie und
Freunden spielen insgesamt eine untergeordnete Rolle. Die Umfrage
unterstreicht außerdem, dass Lehrabsolventen gezielt und praxisnah
auf ihren Beruf vorbereitet werden: Jürgen Kraft , Geschäftsführer
von SkillsAustria, fühlt sich bestätigt: „ Die Lehre überzeugt bei
jungen Fachkräften besonders durch den frühen Einstieg in die Praxis,
den direkten Übergang ins Berufsleben, den Aufbau sozialer
Kompetenzen sowie die Vermittlung zukunftsrelevanten Wissens. Mein
Leitsatz - ‚Die Leidenschaft zum Beruf machen - und aus dem Beruf
Leidenschaft machen‘ - wird ebenfalls in den Ergebnissen bestätigt,
da Spaß und Freude als wichtigste berufliche Motive genannt werden. “
Wahl der Ausbildung: Ein Drittel fühlt sich eingeschränkt
Die Ausbildungswahl der Generation Z erfolgt größtenteils frei.
Allerdings: Rund ein Drittel der Befragten fühlt sich durch äußere
Umstände eingeschränkt. Vor allem finanzielle Mittel und der soziale
Status der Eltern spielen eine zentrale Rolle in der beruflichen
Ausbildung. Besonders in Haushalten ohne Ersparnisse, bei Familien
mit geringerem beruflichem Status und Menschen mit
Migrationshintergrund ist die Wahlfreiheit deutlich geringer
ausgeprägt. Während bei Uni- und FH-Ausbildungen 69 % der jungen
Erwachsenen ihre Entscheidung als frei empfinden, sind es bei
Lehrberufen und Fachschulen lediglich 58 %. Hier beeinflussen
Faktoren wie Kosten, Nähe zum Wohnort, familiäre Traditionen und ein
eingeschränktes Angebot an Alternativen die Wahl.
Hohes Interesse an Finanzen, kaum Unterschiede bei
Finanzkompetenz
Zudem zeigt die Befragung: Junge Menschen in Österreich weisen
mit 57 % ein hohes Interesse an Finanzthemen auf, wobei dieses bei
Männern und Jüngeren sowie Personen im urbanen Umfeld stärker
ausgeprägt ist. Besonders interessiert sind sie an Themen, wie
Einkommen und Vermögensaufbau, gefolgt von Geldanlage und Sparen
sowie Investment. Großen Einfluss auf das Finanzwissen der jungen
Generation haben die Eltern. Laut Umfrage wünschen sich zudem zwei
Drittel mehr Beratung zu Finanzen und Berufswelt, bevorzugt von
öffentlichen Institutionen, Banken oder Interessenvertretungen. 86 %
der Befragten würden ein Fach Finanzbildung an den Schulen
befürworten. „ Diese Erkenntnisse verdeutlichen, dass junge Menschen
die Bedeutung finanzieller Bildung für eine erfolgreiche Zukunft
erkannt haben. Ihr starkes Interesse an Finanzthemen unterstreicht
den Wunsch, sich in diesem Bereich weiterzubilden, um in einer
zunehmend komplexen Wirtschaftswelt erfolgreich agieren zu können “,
erklärt Thomas Csipkó , Leiter Filialgeschäft bei der BAWAG. Auch
interessant: 60 % der Befragten können sich vorstellen, sich eines
Tages selbstständig zu machen.
Ausblick: Fokus der Kooperation von BAWAG und SkillsAustria auf
Vermittlung von Finanzkompetenz sowie Ausbau von Berufsorientierung
Als Antwort auf die Ergebnisse sei die nun gestartete Kooperation
mit SkillsAustria ein wichtiger Schritt, die berufliche Zukunft der
jungen Generation aktiv mitzugestalten. „ Die Ergebnisse zeigen: Es
gibt ein großes Interesse an wirtschaftlichen Themen, die junge
Generation erkennt auch selbst auch Aufholbedarf bei Finanzbildung.
Genau hier möchten wir ansetzen: Durch die Zusammenarbeit mit
SkillsAustria bringen wir unser Know-how als Vermittler von
Finanzkompetenz mit den Erkenntnissen und Erfahrungen aus der
beruflichen Orientierung zusammen. Gemeinsam schaffen wir eine
Plattform, die junge Menschen auf die Anforderungen der modernen
Arbeitswelt vorbereitet und ihre Talente fördert - vom Lehrling bis
zur Fachkraft, und auf dem möglichen Weg in die Selbstständigkeit “,
erklärt Sirucic .
„ Fast ein Drittel der jungen Menschen geht uns dadurch verloren,
echte Leistungsträger in unserer Wirtschaft zu werden. Die Resultate
verdeutlichen, dass äußere Umstände wie finanzielle Mittel, sozialer
Status und Herkunft die Ausbildungswahl massiv beeinflussen. Das
führt dazu, dass Potenziale ungenutzt bleiben. Es braucht umfassende
Berufsorientierung bereits in den Pflichtschulen, damit alle jungen
Menschen ihre Stärken erkennen und selbstbewusst ihren Weg gehen
können - unabhängig von ihrem sozialen Umfeld . Die Kooperation mit
der BAWAG Group ziele darauf ab, gezielt Kompetenzen zu fördern, die
für die berufliche Zukunft relevant sind: Diese Zusammenarbeit mit
der BAWAG ermöglicht uns, Finanzkompetenz stärker in den Fokus zu
rücken und jungen Menschen ein umfassenderes Verständnis für
wirtschaftliche und vor allem unternehmerische Zusammenhänge zu
vermitteln“, betont Herk abschließend.
Über die Umfrage
Die vorliegende Umfrage wurde repräsentativ für Österreich
durchgeführt und richtete sich an Personen im Alter zwischen 16 und
25 Jahren. Die Stichprobe wurde nach den Merkmalen Alter, Geschlecht,
Bildung und Region quotiert, um eine ausgewogene Verteilung der
Befragten sicherzustellen. Die Stichprobengröße betrug insgesamt n =
500, wobei mindestens 100 Lehrlinge berücksichtigt wurden. Als
Erhebungsmethode wurde CAWI (Computer Assisted Web Interview)
gewählt. Die Befragung erfolgte im Responsive Design, sodass die
Teilnahme sowohl über Desktop- als auch mobile Endgeräte
gewährleistet war. Die durchschnittliche Befragungsdauer (LOI -
Length of Interview) lag bei 14 Minuten. Die Feldphase der
Datenerhebung erstreckte sich über den Zeitraum vom 03.12. bis
17.12.2024. Die Umfrage wurde von marketmind im Auftrag der BAWAG
Group durchgeführt.
- Fotocredit: Die BAWAG Group bestätigt gegenüber den Medien, dass
diese Fotos unentgeltlich und auf Dauer für Pressezwecke zur
Verfügung gestellt wird.
- Copyright: APA/Mirjam Reither / Fotografin: Mirjam Reither
- Foto im Anhang (v.l.n.r. Jürgen Kraft, Enver Sirucic, Thomas
Csipkó, Eva Liebmann, Josef Herk)
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